Am 1. Juni 1850 wurde das letzte fehlende Stück der Südbahn, der Streckenabschnitt Biberach - Ulm, feierlich eingeweiht. Wenige Tage später, am 29. Juni 1850, konnte die Strecke Geislingen - Ulm der württembergischen Ostbahn in Betrieb genommen werden.
Damit war die erste durchgehende württembergischen Bahnverbindung vom Neckar in Heilbronn über Stuttgart und Ulm an den Bodensee vollendet. Es folgten weitere wichtige Strecken.
Die Eisenbahn wurde in den folgenden Jahren zu einem starken Motor für die Wirtschaft und Industrie in der lange Zeit abgehängten ehemals stolzen freien Reichsstadt. Sie prägt das Stadtbild auch heute noch.
→ Themensammlung Eisenbahn in Ulm
Die Bahn wird dieses Jahr auch bei uns im Mittelpunkt stehen.
Wir werden die Geschichte der Ulmer Industriegleisanlagen fortschreiben,
die Bahnerweiterungen ab 1891 und 1909 genauer untersuchen und der Frage nachgehen, ob im Haus "Gleis 44" in der Schillerstraße das erste E-Werk Ulms betrieben wurde.
Seit dem Bau der Südbahn 1850 führte ab dem Posten 120 südlich der Gleise eine kleine Landstraße nach Erbach. Ab Einsingen ist das heute ein schöner Radweg, davor dichte Wildnis.
Industriegebiete entstehen auch heute noch meist am Rande einer Stadt. Sie prägen oft die Landschaft und spiegeln die Ausbreitung des Siedlungsgebiets wider.
Auch in Ulm lässt sich der Wandel einzelner Stadtteile von der grünen Wiese über den Fabrik-Standort zum lebenswerten Innenstadt-Viertel nachvollziehen.