Ulm ist heute eine Stadt der Wissenschaft und Forschung. Auch hier reicht die Tradition weit zurück, schon zum Ende des Mittelalters galt der Satz Ulmenses mathematici sunt - die Ulmer sind Mathematiker.
Neben einer langen Reihe an Münsterbau- und Brunnenmeistern, deren Amt ebenso eine fundierte mathematisch-technische Ausbildung erforderte und auf die hier nicht näher eingegangen werden soll, trugen mehrere, zu ihrer Zeit sehr namhafte Ulmer Rechenmeister zu diesem Titel bei.
Das Bild der Ulmer Industrie ab der 2. Hälfte des 19.Jh. wurde lange durch Persönlichkeiten geprägt, deren Name untrennbar mit einem hier ansässigen Unternehmen verbunden ist. Aber auch im altulmischen Gebiet und den angrenzenden Orten, die heute zum Alb-Donau-Kreis zählen und in die erst viel später die Industrialisierung einzog, ragen manche Köpfe durch ihren Erfindergeist und ihre technische Weitsicht aus dem Heer der Landbevölkerung heraus.
Oftmals verschwanden die Lebensleistungen dieser innovativen Köpfen im unverstandenen Vergessen eines in traditionellem Denken verhafteten Umfelds oder in der Anonymität eines großen Konzerns. Manche Konstruktionen, wie der Dampfwagen von Otto Autenrieth oder das Motorrad von Ludwig Rüb, verlieren sich neben den großen Erfindungen ihrer Zeit. Manches Wirken, wie das des Blaubeurer Erfinders Matthäus Hipp, dem man wegen seiner vielen technischen Neuerungen den Beinamen "Schweizer Edison" gab, verbindet man gar nicht mit der Region. Ebenso wenig bekannt ist, dass Johann Georg Niederegger, Urvater des Lübecker Marzipans, und Carl Friedrich Kuhn, begründer einer der bedeutendsten Fabriken für Schreibgeräte mit Sitz in Wien, gebürtige Ulmer waren.
An dieser Stelle soll an Tüftler und Erfinder, Gelehrte und Politiker aus Ulm und der Region erinnert werden, die über ihre Zeit hinaus gedacht haben, zu neuen wissenschaftlichen und technischen Erkenntnissen gekommen sind oder wichtige Entwicklungen angestoßen und gefördert haben.