Wie weit die in Ulm ansässigen Zuckerwarenfabriken wirklich über das handwerkliche Maß hinaus produziert haben soll bis zu einer genaueren Untersuchung dahin gestellt bleiben. Auffällig ist jedoch ihre besondere Häufung zum Ende des 19.Jahrhundert.
Ähnlich dazu dürfte es sich bei den Likörfabriken eher um Manufakturen im heutigen Sinn gehandelt haben. Der Begriff Fabrik war zu jener Zeit mehr ein Verkaufsargument und Qualitätsbegriff.
Eine geschichtlich herausgehobene Rolle spielen die beiden Zucker-Raffinerien, die zu den ältesten Fabriken der Region zählen. Während die "Ulmer Runkelrüben-Zuckergesellschaft" nur wenige Jahre überlebte und ihren Aktionären erhebliche Verluste beschehrte, sicherte die Zuckerfabrik Reutti ihrem Inhaber Joh. Georg Friedr. Kispert ein so gutes Auskommen, dass er sich neben einem Landgut auch eine Stadtwohnung am Münsterplatz (A 191) und eine hohe Beteiligung an der ersten Ulmer Eisenbahngesellschaft leisten konnte.

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