<<Branchen & Produkte --Baustoffe

Weißkalk, Marmor, Werk- und Kunststein

Der Kalkstein der Schwäbischen Alb wird zumeist in Form von Kalkmergel entweder als Schotter im Straßen- und Wegebau oder als Zement-Rohstoff verwendet. Darüber hinaus findet er aber in vielfältiger anderer Weise Verwendung, die jedoch angesichts des großen Zementwerke im Blautal schnell in den Hintergrund tritt.

Eine Besonderheit stellt die Kreideschlämmerei dar, die noch bis in die Anfänge des 20.Jh in der Gegend nordöstlich von Ehingen betrieben wurde. Den dort abgebauten Süßwasserkalk ließ man verwittern, schlämmte ihn auf, trocknete und presste die so gewonnene Kalkmasse wieder und verkaufte das Produkt als Billard- und Schreibkreide2. Die Kreidevorkommen zwischen Grimmelfingen und Ersingen wurden dagegen kaum ausgebeutet3.

Bei Marmor denkt man zuerst an das toskanische Carrara. Dieses dekorative Gestein findet man aber auch im Blautal zwischen Obermarchtal und Schelklingen2. In der Oberamtsbeschreibung Ulm von 1897 (Bd.2, S. 543) wird berichtet, dass früher bei Luizhausen ebenfalls schöner Marmor gebrochen wurde. Von dem in einem Seitental der Blau bei Arnegg (wahrscheinlich im Steinbruch Durst) gewonnenen Marmor wird gar behauptet, er sei schöner als der aus Carrara. Die Ausstattung einiger gründerzeitlicher Häuser zeugt heute noch von der Beliebtheit und den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten dieses Kalksteins.

Neben dem Marmor machten sich die Ulmer schon im frühen Mittelalter auch andere, oftmals offenliegende Vorkommen von feinkörnigem homogenen Kalkstein aus der Umgegend als Baumaterial zunutze. In Ergänzung zu den Ziegelsteinen aus den Ulmer Ziegeleien wurden u.a. für das Rathaus, das Zeughaus und die Wengenkirche Kalksteinquader zu Werksteinen verarbeitet. Werksteine sind massive Steine, die in ihrer natürlichen Form von Steinmetzen bearbeitet und oft künstlerisch ausgestaltet werden.
Bei einer Untersuchung über die mögliche Herkunft der Kalksteine am südlichen Chorturm6 wurde festgestellt, dass viele Bausteine für das Ulmer Münster zum großen Teil aus der unmittelbaren Umgebung Ulms stammen. Erwähnt werden Steinbrüche in Böfingen, Söflingen und Mähringen, auf dem Hochsträß und im Blautal bei Herrlingen und Arnegg. Die meisten dieser Steinbrüche sind heute wegen Überbauung oder Rekultivierung nicht mehr zu erkennen.

Aber auch weitgehend unbehandelt waren die Kalksteine der Alb als Naturstein ein wichtiger Baustoff. Feuersbrünste stellten immer eine große Gefahr für die meist noch aus Holz gebauten Häuser dar. Um ihren Besitz zu schützen forderten daher die örtlichen Grundherren aus Adel und Klerus von der meist leibeigenen Einwohnerschaft, ihre Gebäude aus Stein zu errichten. In der Umgebung vieler Dörfern entstanden so kleine, heute meist vergessene Steinbrüche.
Einen davon kann man z.B. auf dem -» Nellinger Bärenpfad entdecken.

Naturwerksteine sind heute besonders in der Gartengestaltung beliebt. Das Gestein dafür kommt allerdings entweder nur noch aus dem Vorland der Schwäbischen Alb, überwiegend jedoch aus dem Ausland.

Kunststein
Unter Kunststein versteht man mineralisch- bzw. zementgebundene Werkstoffe mit Kies, Sand oder Gesteinsmehl als Zuschlagstoff. Kunststein war wie Zement schon den Römern bekannt, ist aber weitgehend wieder in Vergessenheit geraten. Eine der ersten neuzeitlichen Kunststeine stellte
→ Gustav Leube
ab 1841 als Bodenbelag für das Ulmer Münsters her.
In Verbindung mit der Zementindustrie im Blautal galt Ulm bis Mitte des 20. Jahrhunderts als Zentrum der deutschen Kunststeinherstellung. Die Firma
→ E. Schwenk Nachf.
, zu der Zeit geleitet vom Sohn des Firmengründers, begann als eine der ersten in der Region 1876 mit der Herstellung von dekorativen Zementwaren und Betonfertigteilprodukten. Viele weitere, teils nur kleinere Hersteller, folgten.

Einer der ältesten Kunststein-Arten ist Terrazzo. Ein Material, das als strapazierfähiger und schmückender Bodenbelag, für Stufen im Wohnungsbau und noch bis in die 1960er Jahre z.B. als Spülbecken in der Küche zum Einsatz kam. Beim Terrazzo werden farbige Zuschlagstoffe (Steinmehle, Sande, Kies usw.) mit Kalk oder Zement vermengt, auf einen Unterboden aufgetragen, geschliffen und poliert.
Im Gegensatz zum bis Mitte des 20. Jahrhunderts üblichen vor Ort hergestellten Guss-Terrazzo, der eine fugenlose Oberfläche ermöglicht, verwendet man heute für Terrazzo-Böden fast ausschließlich industriell hergestellte Formplatten.
Die im Blautal ansässigen Kunststein-Hersteller schlossen sich 1908 zur "Deutschen Terrazzo-Verkaufsstelle GmbH" mit Sitz in der Ulmer Schillerstraße 45 zusammen. Mit diesem Verkaufs-Kartell wurde ein zeitwiese ruinöser Preiskampf beigelegt.


Terrazzo-Boden mit Mosaik-Einlagen im Haus des Fabrikbesitzers →Georg Ott


Betonstein-Skulptur im Werkgelände der Fa. Schwenk
Neue Gestaltungsmöglichkeiten am Bau ergeben sich zudem durch eine steinbildhauerische Bearbeitung von Kunststein. Aus gegossenen, sandgestrahlten, bossierten oder zusätzlich oberflächenbeschichteten Betonwerksteinen können dekorative Fassadenelemente, Reliefs und Skulpturen hergestellt werden.
Maurermeister experimentierten schon früh in der Geschichte der Zementindustrie mit der Herstellung von Figurenschmuck nach ähnlichen Verfahren, wie sie aus dem Stuckateurhandwerk bekannt waren. Das Gußverfahren und die Mauertechnik, bei der einzelne Ziegelsteine, die die Grundform bilden, mit Zementputz verfüllt und überzogen werden, wurden jedoch bald abgelöst durch den Stampfbeton. Dieser ist besonders widerstandsfähig gegen atmosphärische Einwirkungen und widersteht daher gut dem chemischen Einflüssen durch die Umwelt.

Sehr viele Zierelemente an Ulmer Wohnhäusern des späten 19. und frühen 20.Jahrhunderts, die wie schöne Steinmetz-arbeiten aussehen, stammen aus frühindustrieller Kunststein-Produktion. Aber auch bei der Gestaltung von Profanbauten wie der Bundesfestung und bei unscheinbaren Massenprodukten wie Bodenplatten und Dachsteinen setzte sich Kunststein durch. Die anfangs noch von Hand betriebenen Trogmischmaschinen und Schlagtische zum Einklopfen des Betons in die Form wurden zunehmend von Exzenterrüttelwerken und transmissions-getriebene Hydraulik-pressen abgelöst.
Für das aufblühende Kleinbürgertum am Wechsel zum 20. Jh. waren die günstig herzustellenden Zementwaren ein willkom-menes Mittel, um mit der Baudynamik, die sich aus dem Bevölkerungsanstieg ergab, und den großbürgerlichen Streben nach Repräsentation Schritt zu halten.

alte Dachsteine aus Romanzement

Um 1867 griff der französische Gärtner Joseph Monier eine vorher schon bekannte Idee wieder auf und verstärkte die von ihm aus Zement hergestellen Pflanzkübel mit Drähten um so ein Auseinanderplatzen zu verhindern. Der damit begründete Eisenbetonbau konnte sich anfangs aber nur schwer durchsetzen. Die Kombination aus Schmiedeeisen und Stampfbeton war problematisch und erforderte sehr hohe Sorgfalt und Fachkenntniss. Bis zur Jahrhundertwende wurden deshalb Bauwerke wie die Munderkinger Donaubrücke (gebaut 1893), damals die größte Betonbogenbrücke weltweit, unbewehrt aus Stampfbeton gebaut. Bei den aus Guss- und Stampfbeton errichteten Bahnwärterhäusern an der Donautalbahn und der württembergischen Allgäu-Bahn (gebaut um 1870) experimentierte man noch zum richtigen Mischungsverhältnis von bekanntem Roman- und neuem Portland-Zement im Hochbau.

Bahnwärterhäuser aus Beton bei
Schelklingen und Riedlingen

Der aus Biberach (Riß) stammende Josef v. Schlierholz, Oberbaudirektor bei den Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen, suchte nach Wegen um die hohen Baukosten für Bahndienstgebäude zu senken. Die vielen neu errichteten Strecken brauchten nicht nur Bahnhöfe und Halt-Stationen, alle paar Kilometer und an allen größeren Wegekreuzungen mussten auch Wärterhäuschen errichtet werden, die den oft vielköpfigen Bahnwärter-Familien eine erträgliche Heimat bieten sollten.
Der erste Schritt zur Kosteneinsparung war die Einführung von Baunormen. So konnten die Gebäude nach einheitlichen Plänen rationell hergestellt werden. Im zweiten Schritt sollte am Baumaterial gespart werden. Es zeigte sich, dass der inzwischen günstige Beton bei feuchten und instabilen Untergründen durchaus Vorteile bot, Baukosten sparen ließen sich damit aber nicht nennenswert.
Das Buch, das Schlierholz über seine Ideen und Vorschläge schrieb, fand dennoch große internationale Beachtung.

Um 1900 entstanden in Europa die ersten eisenbewährten Betonbrücken, wenige Jahre später die ersten Stahlbetonhochbauten. Mit dem Bau der neuen Brauereianlagen der UBG (Ulmer Brauerei Gesellschaft, später Münster-Brauerei) gründete die Frankfurter Firma Buchheim & Heister in der Weststadt eine Zweigniederlassung mit eigenem Glausanschluß. Buchheim & Heister hatte sich inzwischen einen hervorragenden Ruf im Beton­ und Eisenbau erarbeitet und war führend im Brücken­- und Gewölbebau. Auch die Stuttgarter Baufirma Rek, ebenfalls im Eisenbetonbau erfahren, zog mit einer Niederlassung an das Westgleis. Ulmer Bauunternehmen hielten sich bei diesem weiterhin schwierig zu beherrschenden Bauverfahren vorerst noch zurück.

Weißkalk rund um Blaustein4,5


Vom Blausteiner Teilort Ehrenstein aus zieht sich ein Band mit besonders hohem und gleichmäßigen Anteil an Calciumkarbonat bis in die Gegend von Gerhausen. Dieser hochreine Kalkstein hat für die Industrie wichtige chemische Eigenschaften und ist oft von reinweißer Farbe. Weißkalk zählt zu den Industriemineralien und wird nicht nur in der Baustoffindustrie zu Herstellung von Kalkfarbe für schimmelgefährdete Bereiche und zum Weißen von Tierställen, für Edelputze und als Zuschlagstoff bei der Kunststeinproduktion sowie in der Trinkwasseraufbereitung und der Rauchgasentschwefelung verwendet sondern dient, besonders fein gemahlen, in der Forst- und Landwirtschaft als Dünger um säurebelastete Böden zu verbessern und im Obstanbau als Schutzanstrich auf der Rinde von Stämmen. Hochreiner Kalk geht auch als Farbpigment und Füllstoff in die Glas- und die Papierindustrie.
Die
→ Gebrüder Leube
haben schon ab 1838 die Vorkommen dieser Gegend für ihre Zementproduktion genutzt, mussten ihre Werke in Gerhausen und Ehrenstein dann aber aus wirtschaftlichen Gründen noch vor dem Ende des 19.Jahrhunderts schließen.

Steinbruch Herrlingen-Beibruck
Wenige Jahre später entdeckt der Italiener Clemente Ferrari, dass sich die Weißkalksteine aus dem Blautal besonders gut für die Terrazzoherstellung eignen. Er lässt das Material, das aus dem Gemeindesteinbruck Herrlingen stammt, mit Eisenbahnwaggons zur Weiterverarbeitung nach Frankfurt/M. bringen.
Ab 1898 pachtet das Betonsteinwerk von
→ Carl Schwenk
, Sohn des Zementfabrikgründers Eduard Schwenk, einen Teil dieses Steinbruchs an der Beibruck. Ein anderes Teilstück gehört
→ Max Grehl
, der hier ein Weißkalkwerk betreibt. Weiter nördlich im angrenzenden Weiherbachtal besitzt Ernst Seck ebenfalls einen Steinbruch mit Kalkwerk.
1927 gliedert Schwenk diesen Betrieb bei sich ein. Auch der stillgelegte Steinbruch von Max Grehl wird 1962 von Schwenk wieder aktiviert.
Die Anlagen in der Herrlinger Weiherstraße gehören seit 2002 zur Märker-Gruppe, Harburg. Der sich von der B 28 bis fast zum Kiesental erstreckende Steinbruch ist inzwischen stillgelegt. Die Betriebsanlagen werden jedoch weiter zur Aufbereitung des Gesteins aus der Grube im Mähringer Berg genutzt. Im südlichen Bereich, dem ursprünglichen Beibruck, hat die Stadt Blaustein ein neues Feuerwehrhaus errichtet, das noch freie Gelände soll städtebaulich entwickelt werden.

Grube Mähringer Berg
Gegen Ende des 20.Jahrhunderts waren, wie bei vielen Steinbrüchen im Blautal, auch die Vorkommen an der Beibruck/im Weiherbachtal erschöpft. Aus Umwelt- und Naturschutzgründen konnten keine neuen Abbaugebiete genehmigt werden. Der Mähringer Berg gegenüber dem Herrlinger Steinbruch weist jedoch einen besonders reinen Kalkstein mit einem Anteil von teilweise über 99% Calciumkarbonat auf. Solche reinen Gesteine sind selten so dass sich hier sogar eine Untertageförderung lohnt.
Im Jahr 2000 wurde der Gabriele-Stollen aufgefahren, die Förderung des "Ulmer Weiß" genannten Steins durch die Firma Märker erfolgt seit 2009.
Neben den großen Salzbergwerken in Heilbronn und Haigerloch ist die Grube somit eines von nur sechs untertägigen Bergwerken in Baden-Württemberg.

Steinbruch Mähringen Steigäcker-Blattegert
Dieser aufgelassene Kalksteinbruch steht beispielhaft für viele andere Abbaustellen im Ulmer Umland, an denen die Werksteine für das Münster oder die Bundesfestung gewonnen wurden. Heute ist der Bruch ein flächenhaftes Naturdenkmal, das geschützten Pflanzenarten wie der Küchenschelle und seltenen Schmetterlingsarten einen Lebensraum bietet.

Steinbruch Ehrenstein-Schammental
Die Brüder August und Eduard
→ Merke
aus Ulm pachteten 1899 in Ehrenstein einen Steinbruch und betrieben dort als "Ulmer Weißkalkwerke" einen 35 m langen Ringofen und kurz darauf auch einen Doppelschachtofen.
Der Unternehmer
→ Kurt Mühlen
stieg 1926 als Gesellschafter bei den Ulmer Weißkalkwerken ein und übernimmt 1932 den Steinbruch im Schammental. Sein Unternehmen fusioniert 1983 mit der E.Schwenk Nachf., die Kalksteinproduktion im Schammental wird stillgelegt.

Steinbruch Ehrenstein-Hochwiesen
Die von Ottmar Adolf Schobinger und Richard Anton Rehfuß 1891 gegründete Cementwaren-Fabrik mit Sitz in Ulm, die spätere
→ Steinfabrik Ulm
, erwarb ebenfalls um die Jahrhundertwende ein Gelände in Ehrenstein, westlich des heutigen Wohngebiets Pfaffenhau. Schobinger & Rehfuß verkauft nicht nur Zement aller vier großen Zementwerke im Blautal, sie stellen selbst daraus auch Wasserrohre, Treppenstufen und Schweinetröge her. Zur Produktion von künstlichen Sandsteinen und Kunststein eignet sich der Kalkstein aus dem Steinbruch Hochwiesen südlich der Oberberghofstraße hervorragend.
Bald nachdem der ehemalige Prokurist der Steinfabrik Ulm AG, Max Hilsenbeck, zum Vorstandsvorsitzenden ernannt wurde, verlegt er den Firmensitz nach Ehrenstein und wandelt den Betrieb nach dem Ausscheiden von Anton Rehfuß um in das Weißkalkwerk
→ Hilsenbeck & Co.
, das bis 1979 bestand. Der Steinbruch wurde aufgegeben und das Gelände zur Wohnbebauung freigegeben, nachdem der Abbau an dieser Stelle zunehmend unwirtschaftlich geworden war.

Steinbruch Weidach-Lautertal
Der Ehinger Architekt und Bauunternehmer Max Buck erwarb 1904 ein Gelände südlich von Weidach im Lautertal. Von Buck stammen einige reräsentative Häuser in Ehingen und Umgebung, u.a. das Ehinger Wahrzeichen, der Wolfertturm und das Erholungshaus "Maria Hilf" im Kloster Untermarchtal. Es ist zu vermuten, dass im Steinbruch Lautertal Werksteine für die Bauten Bucks gewonnen wurden.
Um 1954 erwirbt der Ulmer Fuhrunternehmer Hans Reischl den aufgelassenen Steinbruch und baut hier wieder Kalkstein für den Straßenbau ab. Er besaß darüber hinaus einen Steinbruch beim Ulmer Türmle. Dieses Gelände wurde ab 1973 aufgefüllt und für Tennisplätze des ESC Ulm e.V. genutzt. Der Plan, im renaturierten Steinbruch Lautertal einen Naturkindergarten einzurichten, wurde nicht realisiert. Die Hans Reischl, Transporte, Stein- und Schotterwerk GmbH + Co. KG wird im Jahr 2010 liquidiert und aufgelöst.

Steinbruch Arnegg-Mönchental
Ab 1927 betreibt die Kali Chemie AG einen Steinbruch unterhalb des Blausteiner Ortsteils Wippingen.
Die 1899 gegründete Kali Chemie AG mit damaligen Sitz in Berlin zählte zu den größten deutschen Kaliproduzenten. Neben seinen Kali- und anderen Salzbergwerken besaß diese Gesellschaft auch mehrere Schwelfelsäurewerke, Soda- und Phosphatfabriken. Der im Blautal abgebaute hochreine Kalkstein wurde wahrscheinlich u.a. für die Herstellung von Pottasche und anderen chemischen Produkten des Unternehmens verwendet. Der Wippinger Betrieb taucht jedoch zu jener Zeit in den Jahresberichten der AG nicht als eigenes Werk auf. Die Kali Chemie AG, nun mit Sitz in Hannover, gehört seit 1989 zur deutschen Tochter der belgischen Solvay-Gruppe.
Besitzer des Wippinger Steinbruchs ist seit 1994 die Ulmer Firma Schwenk, die dort weiterhin Kalkschotter abbaut.

Steinbruch Arnegg-Franzenbronnen
Eugen Durst später Kali-Chemie


Firmenliste Weißkalk, Marmor Werk- und Kunststein





Tipp:
Wenn die Karten am Ende mit ... gekennzeichnet sind steht mehr zu den einzelnen Namen und Schlagworten auf der Rückseite der Karten. Zum Wenden bitte mit der Maus über die Karte fahren.
Mit      gekennzeichnete Anzeigen können durch Anklicken als Vollbild dargestellt werden.

Anm.: ¹ Schillerstr. 45 war der Sitz der "Deutschen Terrazzo Verkausfsstelle" (DTV), einer Vertriebsorganisation, zu der sich mehrere Unternehmen der Branche 1908 zusammen geschlossen hatten.


Quellen:
1: Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau, Abt.9 (Hg.) - LGRB-Informationen 18, Rohstoffbericht Baden-Württemberg 2006
2: Kgl. Württ. Statistisches Landesamt (Hrsg.) - Beschreibung des Oberamts Ehingen, Kommisionsverlag Kohlhammer, Stuttgart 1893 → google.books (Stand: 3.4.2023)
3: K. Statistisches Landesamt (Hrsg.) - Beschreibung des Oberamts Ulm, Kommisionsverlag Kohlhammer, Stuttgart 1897, Bd.2→ google.books (Stand: 12.7.2023)
4: → Literaturliste Zementindustrie (14) Hubert Fink - Regesten zur Geschichte der Kalksteinindustrie im Blautal
5: -» Stadt Blaustein - Ein Blick in die Blausteiner Wirtschaftsgeschichte (Stand: 20.12.2023)
6: -» Heidelberger OJS-Journals Matthias Geyer: Ulmer Münster, Mögliche Herkunft der Kalksteine am Südlichen Chorturm (Stand: 22.12.2023)
- alle anderen Daten: Stadtarchiv Ulm, Adressbuch 1812 - 1939

Weitere Quellen:
→ Literaturliste Zementindustrie (15) Thomas Brunsch - Die historische Verwendung zementgebundener Kunststeine im Außenraum



letzte Aktuallisierung Seite u. Links: Dez. 2023