Der Grundstein für das Ulmer Münster wird gelegt
Die Baumeister, die an dieser Bürger-Kirche mitwirkten, haben eine heute noch bestaunte technische Meisterleistung vollbracht. Ihre Arbeit gehört heute zum Weltkulturerbe.Barchent macht die Stadt reich
Durch strenge Qualitätskontrollen wird Ulm zu einem führenden Zentrum der Barchentherstellung. Das Mischgewebe wird in alle Welt exportiert, später von billigerem Leinen abgelöst.Mühlen sorgen für Fortschritt
Mühlräder treiben nicht nur immer bessere Mahl-, Stampf- und Sägewerke an, sie versorgen auch die Stadt mit Trinkwasser. Ulms Wassernetz gilt als vorbillich.Buch- und Spielkarten-Druck
Ulmer Bürger fördern die Ansiedlung von Druckern, die Stadt wird zu einem Zentrum des süddeutschen Buchdrucks. Kaufmänner exportieren Spielkarten, die in ihrem Auftrag hergestellt wurden, nach ganz Europa.Ulmenses mathematici sunt
Schüler der Ulmer Rechenschule sind berühmt für ihr Können und stehen in engem Kontakt mit führenden Naturwissenschaftlern ihrer Zeit.erste Tabak-Manufakturen entstehen
In mehreren Mühlen an der Blau entwickeln sich Tabak-Manufakturen. Das Gewerbe der Pfeifenmacher blüht auf und auch die Zundelmacher gründen erste "Fabriken".Die erste Ulmer Himmel-Fahrt
Nur ein Jahr nach der ersten erfolgreichen Ballonfahrt der Brüder Montgolfier lässt der Überkinger Pater Ulrich Schiegg vom Gelände beim Schießhaus einen (allerdings noch unbemannten) Ballon steigen, der bis hinter Laupheim fliegt2.vom Verlag zur Fabrik
Bei der im Mittelalter vorherrschen-den Vertriebsform des Verlags beauftragen Kaufmänner Handwerker und Heimarbeiter mit der Herstellung von Erzeugnissen. In den neuen Fabriken wird ein Produkt arbeitsteilig von gelernten und angelernten Kräften unter dem überwiegenden Einsatz von Maschinen hergestellt.Fabrik-Gründungen
1800: "Hutmacherey" Leonhard MayserDas Ende der Reichsfreiheit
1802: Besitznahme durch Bayern als Folge des 2. KoalitionskriegsBerblingers Flugversuch scheitert
Jahrelang baute und erprobte Albrecht Ludwig Berblinger seinen Flugapparat, stürtzte aber bei einer erzwungenen öffentlichen Vorführung ab. Heute wissen wir, dass sein Gerät funktioniert hat. Seine "Fußmaschine" eine mechanische Beinprothese, entstand schon früher. 1:S.404Das erste neue Industriegebiet
Rund um den Neubau der kurz nach der Gründung gescheiterten Ulmer Runkelrüben-Zuckerfabrik entsteht vor dem Gögglinger Tor das erste kleine Industriegebiet ausserhalb des alten Stadtkerns.Das Dampfschiff "Ludwig" legt an
Nach 7 Tagen Fahrt von Donauwörth nach Ulm erreicht zum ersten Mal ein Dampfschiff die Stadt, muss aber wegen Wassermangel bis Weihnachten hier liegen bleiben. Eine dauerhafte Donaudampfschifffahrt scheitert an den unsteten Wasserständen.1:S.440Die erste stationäre Dampfmaschine
Die vermutlich erste ortsfeste Dampfmaschine in der Stadt besitzt der Herausgeber der "Ulmer Schnellpost", Ernst Nübling. Er nutzt sie für die erste dampfbetriebene Schnelldruckpresse in Württemberg.gründerzeitlicher Aufschwung
Die Industrialisierung Ulms kam vergleichsweise spät in Schwung, andere Regionen des Reichs waren schon weiter. Dafür traf dann der Börsenkrach von 1873, der zu einer Weltwirtschaftskrise führte, die Region weniger hart.Unternehmens-Gründungen
1850: Möbelfabrik Th. BergerDie Eisenbahn kommt nach Ulm
Im Mai 1850, noch vor der offiziellen Eröffnung, kommt vom Bodensee her der erste Eisenbahnzug in Ulm an und wird mit Kanonendonner und Musik empfangen. Die Strecke nach Stuttgart wird erst 2 Monate später eröffnet.1:S.468Eröffnung der Bahnstrecken
01.06.1850: | Biberach - Ulm (Südbahn) |
29.06.1850: | Stuttgart - Ulm (Ostbahn) |
26.09.1853: | Augsburg - Neu-Ulm |
01.05.1854: | Neu-Ulm - Ulm |
11.10.1862: | Memmingen - Ulm (Illertalb.) |
02.08.1868: | Blaubeuren - Ulm (Donaub.) |
05.01.1876: | Heidenh. - Ulm (Brenzbahn) |
Das städt. Gaswerk geht in Betrieb
Aus Holz und Torf gewonnenes Gas ersetzt die teure und schlechte Straßenbeleuchtung durch Öllampen. Gebaut wurde das Werk von der Augsburger Firma Riedinger.1:S.479 Rund um den Bahnhof gab es davor schon private Gaslampen mit Gas der Bahn.Ein Pflug aus Eisen
Die Gebrüder Eberhardt bauen einen Pflug, der sich besonders auf den steinigen Böden der Schwäbischen Alb bewährt. Er wird bald in alle Welt exportiert und die Firma zum größten Hersteller landwirtschaftlicher Bodenbearbeitungsmaschinen in Europa.Mit Weitsicht regiert
Das Wirken zweier Oberbürgermeister prägt heute noch das Stadtbild und die Stadtpolitik: Karl v. Heim (1863-1890) und Heinrich v. Wagner (1891 - 1919)Eröffnung der Schwäbischen Industrie-Ausstellung in Ulm
Die erste Industrieausstellung in Ulm zeigt die Leistungsfähigkeit der schwäbischen Unternehmen. Sie findet in den Sammlungsgärten, der Markt- und der Tuchhalle statt.1:S.499Neue Maße und Gewichte
Ab 1.1.1872 gelten die neuen Messeinheiten Meter, Liter, Gramm. Davor wurde in Fuß (28,649 cm), Simri (22,153 cm³), Pfund (467,728 g) und vielen anderen Einheiten gemessen. Zum 1.7.1875 wurde die Mark eingeführt (davor Gulden, fl).1:S.499Der Segen des Kaiserreichs
Ab den 1870er Jahren erlebte Württemberg und damit auch Ulm durch den Fall der letzten Zollgrenzen und den hohe Summen an französischen Reparationszahlungen einen lang anhaltenden und stabilen Wirtschaftsaufschwung.Unternehmens-Gründungen
1873: Möbelfabrik Carl MaierFrisches Wasser für die Stadt
Das von Oberbaurat Hermann Ehmann, einem Vetter des Planers der Albwasserversorgung, Karl Ehmann, konzipierte neue Wasserleitungsnetz der Stadt geht in Betrieb. 1:S.504Eröffnung des städt. Schlachthauses
Der Neubau des Schlachthofs im Osten der Stadt signalisiert die Entstehnung eines zweiten Gewerbezentrums vor den Stadtmauern.Anschluß an die Welt
Prinz Wilhelm II. genehmigt die Gründung einer allgemeinen Telefonanstalt in der Stadt. Das erste Telefonbuch enthält 55 EinträgeDer Reformhobel
Der von der Werkzeugfabrik Georg Ott konstruierte Hobel wird bald von vielen anderen Herstellern nachgebaut und gilt heute als Inbegriff des Schreiner-Hobels.Strom für Ulm
In 96 Häusern werden 3300 Glühlampen und 10 Elektromotore mit dem Strom aus dem ersten Elektrizitätswerk an der Olgastraße betriebenUlm bekommt seine Straßenbahn
Die drei Jahre zuvor genehmigte Ringbahn um die Stadt und eine Verbindung der beiden Bahnhöfe in Ulm und Neu-Ulm kann nach eineinhalb Jahren Bauzeit feierlich eröffnet werden.2:Bd.3,S.149Westgleis und Weststadt
Ausgehend vom Anschlußgleis der OEW-Dampfreserve entwickeln sich die Bahnanlagen zum Rückrad eines neuen Wohn- und IndustriegebietsUnternehmen am Westgleis
Gebr. Braun: | 1900 - 1977 |
Ulmer Münster Brauerei: | 1907 - 1980 |
Th. Hopff: | 1907 - 1985 |
Carl Beiselen: | 1907 - 2011 |
Magirus AG: | 1914 - 1997 |
E.Schwenk: | 1916 - 1976 |
Karl Kässbohrer: | 1934 - 1972 |
AEG-Telefunken: | 1949 - 1980 |
Die erste Omnibuslinie
Wiblinger Bürger setzen sich für eine bessere Anbindung an Ulm ein und gründen eine Genossenschaft zum Betrieb einer Buslinie. Das Fahrzeug der schweizer Firma Sauer bekommt einen Aufbau von Kässbohrer.Einführung des Selbstwählferndienstes
Ulm ist das erste Amt in Württemberg, in dem der Selbstwählbetrieb beim Telefon eingeführt wird. Neu-Ulm folgt ein Jahr später.Wir fahren Autobahn
Als eines der ersten Teilstücke der Autobahn Karlsruhe-München (heute A8) wurde am 27. September 1936 der Abschnitt Ulm-Ost/Ulm-West eröffnet. Der Abschnitt Kreuz Ulm-Elchingen/Niederstotzingen der A7 forlgte am 3. Dezember 1979.Industrie ins Donautal
Die Notwendigkeit, Kasernen als Behelfsunterkünfte frei zu räumen und Neuansiedlungen zu ermöglichen, zwingt die Stadt zu einem neuen Gewerbegebiet im Donauried.Unternehmen im Donautal:
Anschütz: | ab 1950 |
Brehm: | ab 1950 |
Krieghoff: | ab 1960 |
Gardena: | ab 1964 |
Schlachthof: | ab 1968 |
Deutz (KHD): | ab 1968 |
Magirus: | ab 1973 |
ratiopharm: | ab 1974 |
SETRA setzt sich durch
Die Idee, selbsttragende Fahrzeugkarosserien zu bauen, war nicht neu. Die Bus-Konstruktion von Otto Kässbohrer war aber weg-weisend und wurde zum Markenzeichen.Gründung der Universität
Als jüngste staatliche Universität in Baden-Württemberg wurde 1967 die Medizinisch-Naturwissenschaftliche Hochschule Ulm gegründet.Der Trick mit dem Klick
Die Firma Gardena bringt ein innovatives Stecksystem für die Gartenbewässerung auf den Markt, das heute zum Standard geworden istDie Piste gehört uns
Mit dem "PistenBully" bringen die Ulmer Kässbohrer Fahrzeugwerke ein Pistenraupenfahrzeug auf dem Markt, das sich zum Weltmarktführer entwickelt.Wir gehen online
Der Bundespostminister nimmt die Ulmer Btx-Leitzentrale in Betrieb. Der Online-Dienst gilt als Vorläufer des heutigen Internets.Wissen schafft Arbeit
Ende der 1970er Jahre liegt die Ulmer Industrie am Boden, zahlreiche Firmen schließen oder bauen Personal ab. Langsam aber bis heute anhaltend nimmt die Idee einer Wissenschaftsstadt Schwung auf.Forschungs- und Entwicklungszentren in der Wissenschaftsstadt:
1987: Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung (ZSW); Forschungsinstitut für anwendungs-orientierte Wissensverarbeitung (FAW); AEG-Daimler // 2011: Helmholtz-Institut Ulm (HIU) // 2021: Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)Ulms neue Parks
Die Science Parks sind die Fabriken der Ulmer Zukunft. Sie vernetzen Wissenschaft und Wirtschaft, und sorgen für Wohlstand und inter-nationales Flair.