30. Juni 1377

Der Grundstein für das Ulmer Münster wird gelegt

Die Baumeister, die an dieser Bürger-Kirche mitwirkten, haben eine heute noch bestaunte technische Meisterleistung vollbracht. Ihre Arbeit gehört heute zum Weltkulturerbe.
14. - 17. Jahrh.

Barchent macht die Stadt reich

Durch strenge Qualitätskontrollen wird Ulm zu einem führenden Zentrum der Barchentherstellung. Das Mischgewebe wird in alle Welt exportiert, später von billigerem Leinen abgelöst.
→ Textil, Leder und Bekleidung
14. - 19. Jahrh.

Mühlen sorgen für Fortschritt

Mühlräder treiben nicht nur immer bessere Mahl-, Stampf- und Sägewerke an, sie versorgen auch die Stadt mit Trinkwasser. Ulms Wassernetz gilt als vorbillich.
→ Ulmer Mühlen und Brunnenwerke
15./16. Jahrh.

Buch- und Spielkarten-Druck

Ulmer Bürger fördern die Ansiedlung von Druckern, die Stadt wird zu einem Zentrum des süddeutschen Buchdrucks. Kaufmänner exportieren Spielkarten, die in ihrem Auftrag hergestellt wurden, nach ganz Europa.
→ Die ersten mechanischen Buchdrucke in Ulm
16./17. Jahrh.

Ulmenses mathematici sunt

Schüler der Ulmer Rechenschule sind berühmt für ihr Können und stehen in engem Kontakt mit führenden Naturwissenschaftlern ihrer Zeit.
→ Ulmer Köpfe
2.Hälfte 18.Jh.

erste Tabak-Manufakturen entstehen

In mehreren Mühlen an der Blau entwickeln sich Tabak-Manufakturen. Das Gewerbe der Pfeifenmacher blüht auf und auch die Zundelmacher gründen erste "Fabriken".
→ Tabakwaren, Pfeifenmacher und Zunderfabriken
21. Juni 1785

Die erste Ulmer Himmel-Fahrt

Nur ein Jahr nach der ersten erfolgreichen Ballonfahrt der Brüder Montgolfier lässt der Überkinger Pater Ulrich Schiegg vom Gelände beim Schießhaus einen (allerdings noch unbemannten) Ballon steigen, der bis hinter Laupheim fliegt2.
1.Hälfte 19.Jh.

vom Verlag zur Fabrik

Bei der im Mittelalter vorherrschen-den Vertriebsform des Verlags beauftragen Kaufmänner Handwerker und Heimarbeiter mit der Herstellung von Erzeugnissen. In den neuen Fabriken wird ein Produkt arbeitsteilig von gelernten und angelernten Kräften unter dem überwiegenden Einsatz von Maschinen hergestellt.

Fabrik-Gründungen

1800: "Hutmacherey" Leonhard Mayser
1820: Glockengießerei Phil. Jak. Wieland
1823: Drahtzugwerk E.Holl
1827: Lederwarenfabrik G.Lebrecht
1830: Eierteigwarenfabrik David Laible
1838: Zementwerke Leube
1847: Zementwerke Schwenk
1848: Lederfabrik J.M.Eckart
1848: chem. Fabrik Heinr. Mack
1802 - 1828

Das Ende der Reichsfreiheit

1802: Besitznahme durch Bayern als Folge des 2. Koalitionskriegs
1810: Per Grenzvertrag zwischen Württemberg und Bayern wird Ulm württembergisch, sein Neu-Ulmer Gebiet bleibt bayerisch
1827: Im Vorfeld des Deutschen Zollvereins fallen die Zollschranken zwischen Ulm und Neu-Ulm wieder
31.Mai 1811

Berblingers Flugversuch scheitert

Jahrelang baute und erprobte Albrecht Ludwig Berblinger seinen Flugapparat, stürtzte aber bei einer erzwungenen öffentlichen Vorführung ab. Heute wissen wir, dass sein Gerät funktioniert hat. Seine "Fußmaschine" eine mechanische Beinprothese, entstand schon früher. 1:S.404
1836

Das erste neue Industriegebiet

Rund um den Neubau der kurz nach der Gründung gescheiterten Ulmer Runkelrüben-Zuckerfabrik entsteht vor dem Gögglinger Tor das erste kleine Industriegebiet ausserhalb des alten Stadtkerns.
→ Der Anfang vor dem Gögglinger Tor
August 1839

Das Dampfschiff "Ludwig" legt an

Nach 7 Tagen Fahrt von Donauwörth nach Ulm erreicht zum ersten Mal ein Dampfschiff die Stadt, muss aber wegen Wassermangel bis Weihnachten hier liegen bleiben. Eine dauerhafte Donaudampfschifffahrt scheitert an den unsteten Wasserständen.1:S.440
1840

Die erste stationäre Dampfmaschine

Die vermutlich erste ortsfeste Dampfmaschine in der Stadt besitzt der Herausgeber der "Ulmer Schnellpost", Ernst Nübling. Er nutzt sie für die erste dampfbetriebene Schnelldruckpresse in Württemberg.
→ Ulmer/Neu-Ulmer Zeitungen
ca. 1850 - 1873

gründerzeitlicher Aufschwung

Die Industrialisierung Ulms kam vergleichsweise spät in Schwung, andere Regionen des Reichs waren schon weiter. Dafür traf dann der Börsenkrach von 1873, der zu einer Weltwirtschaftskrise führte, die Region weniger hart.

Unternehmens-Gründungen

1850: Möbelfabrik Th. Berger
1854: Pflugfabrik Eberhardt
1854: Landmaschinenfabr. J.Eckhardt
1856: Treibriemenfabr. Fr. Schäfer
1857: Mech. Weberei J.G.Kraus
1862: Turmuhrenfabr. Ph.Hörz
1866: Feuerwehrgerätef. C.D.Magirus
1868: Weberei Steiger & Deschler
1872: Lederwarenfabr. Joh. Römer
1850 - 1876

Die Eisenbahn kommt nach Ulm

Im Mai 1850, noch vor der offiziellen Eröffnung, kommt vom Bodensee her der erste Eisenbahnzug in Ulm an und wird mit Kanonendonner und Musik empfangen. Die Strecke nach Stuttgart wird erst 2 Monate später eröffnet.1:S.468
→ Technik in der Stadt/Schienenverkehr

Eröffnung der Bahnstrecken

01.06.1850: Biberach - Ulm (Südbahn)
29.06.1850: Stuttgart - Ulm (Ostbahn)
26.09.1853: Augsburg - Neu-Ulm
01.05.1854: Neu-Ulm - Ulm
11.10.1862: Memmingen - Ulm (Illertalb.)
02.08.1868: Blaubeuren - Ulm (Donaub.)
05.01.1876: Heidenh. - Ulm (Brenzbahn)
1.Dez. 1857

Das städt. Gaswerk geht in Betrieb

Aus Holz und Torf gewonnenes Gas ersetzt die teure und schlechte Straßenbeleuchtung durch Öllampen. Gebaut wurde das Werk von der Augsburger Firma Riedinger.1:S.479 Rund um den Bahnhof gab es davor schon private Gaslampen mit Gas der Bahn.
ab 1859

Ein Pflug aus Eisen

Die Gebrüder Eberhardt bauen einen Pflug, der sich besonders auf den steinigen Böden der Schwäbischen Alb bewährt. Er wird bald in alle Welt exportiert und die Firma zum größten Hersteller landwirtschaftlicher Bodenbearbeitungsmaschinen in Europa.
1863 - 1919

Mit Weitsicht regiert

Das Wirken zweier Oberbürgermeister prägt heute noch das Stadtbild und die Stadtpolitik: Karl v. Heim (1863-1890) und Heinrich v. Wagner (1891 - 1919)
18.Juli 1871

Eröffnung der Schwäbischen Industrie-Ausstellung in Ulm

Die erste Industrieausstellung in Ulm zeigt die Leistungsfähigkeit der schwäbischen Unternehmen. Sie findet in den Sammlungsgärten, der Markt- und der Tuchhalle statt.1:S.499
→ Die schwäbische Industrie-Ausstellung in Ulm (Google-Books)
1872

Neue Maße und Gewichte

Ab 1.1.1872 gelten die neuen Messeinheiten Meter, Liter, Gramm. Davor wurde in Fuß (28,649 cm), Simri (22,153 cm³), Pfund (467,728 g) und vielen anderen Einheiten gemessen. Zum 1.7.1875 wurde die Mark eingeführt (davor Gulden, fl).1:S.499
Seit dem 1.April 1893 gilt die mitteleuropäische Einheitszeit MEZ
ca. 1873 - 1900

Der Segen des Kaiserreichs

Ab den 1870er Jahren erlebte Württemberg und damit auch Ulm durch den Fall der letzten Zollgrenzen und den hohe Summen an französischen Reparationszahlungen einen lang anhaltenden und stabilen Wirtschaftsaufschwung.

Unternehmens-Gründungen

1873: Möbelfabrik Carl Maier
1877: Nährmittelwerk Rud. Erb
1877: Werkzeugmasch.fabr. G.Ott
1880: Harmoniumfabr. E.Hinkel
1882: Kaffeerösterei Seeberger
1884: Eisengießerei Th. Hopff
1888: Textilfabr. Heinrich Gläser
1889: Fensterfabr. Kaupp
1893: Fahrzeugwerke K.Kässbohrer
Oktober 1874

Frisches Wasser für die Stadt

Das von Oberbaurat Hermann Ehmann, einem Vetter des Planers der Albwasserversorgung, Karl Ehmann, konzipierte neue Wasserleitungsnetz der Stadt geht in Betrieb. 1:S.504
→ Wasser für Jedermann
1.Juni 1883

Eröffnung des städt. Schlachthauses

Der Neubau des Schlachthofs im Osten der Stadt signalisiert die Entstehnung eines zweiten Gewerbezentrums vor den Stadtmauern.
→Im Boden
1.Juni 1887

Anschluß an die Welt

Prinz Wilhelm II. genehmigt die Gründung einer allgemeinen Telefonanstalt in der Stadt. Das erste Telefonbuch enthält 55 Einträge
→ 125 Jahre Telefon in Ulm
1894

Der Reformhobel

Der von der Werkzeugfabrik Georg Ott konstruierte Hobel wird bald von vielen anderen Herstellern nachgebaut und gilt heute als Inbegriff des Schreiner-Hobels.
→ Werkzeug- u. Maschinenfabrik "Ulmia", Georg Ott
1.Dezember 1895

Strom für Ulm

In 96 Häusern werden 3300 Glühlampen und 10 Elektromotore mit dem Strom aus dem ersten Elektrizitätswerk an der Olgastraße betrieben
→ Energie für Handwerk und Industrie
15.Mai 1897

Ulm bekommt seine Straßenbahn

Die drei Jahre zuvor genehmigte Ringbahn um die Stadt und eine Verbindung der beiden Bahnhöfe in Ulm und Neu-Ulm kann nach eineinhalb Jahren Bauzeit feierlich eröffnet werden.2:Bd.3,S.149
1906

Westgleis und Weststadt

Ausgehend vom Anschlußgleis der OEW-Dampfreserve entwickeln sich die Bahnanlagen zum Rückrad eines neuen Wohn- und Industriegebiets
→ Die Weststadt

Unternehmen am Westgleis

Gebr. Braun:1900 - 1977
Ulmer Münster Brauerei:1907 - 1980
Th. Hopff:1907 - 1985
Carl Beiselen:1907 - 2011
Magirus AG:1914 - 1997
E.Schwenk:1916 - 1976
Karl Kässbohrer:1934 - 1972
AEG-Telefunken:1949 - 1980
(Zeitraum der Gleisnutzung)
1.März 1911

Die erste Omnibuslinie

Wiblinger Bürger setzen sich für eine bessere Anbindung an Ulm ein und gründen eine Genossenschaft zum Betrieb einer Buslinie. Das Fahrzeug der schweizer Firma Sauer bekommt einen Aufbau von Kässbohrer.
1928

Einführung des Selbstwählferndienstes

Ulm ist das erste Amt in Württemberg, in dem der Selbstwählbetrieb beim Telefon eingeführt wird. Neu-Ulm folgt ein Jahr später.
1936 / 1979

Wir fahren Autobahn

Als eines der ersten Teilstücke der Autobahn Karlsruhe-München (heute A8) wurde am 27. September 1936 der Abschnitt Ulm-Ost/Ulm-West eröffnet. Der Abschnitt Kreuz Ulm-Elchingen/Niederstotzingen der A7 forlgte am 3. Dezember 1979.
ab 1950

Industrie ins Donautal

Die Notwendigkeit, Kasernen als Behelfsunterkünfte frei zu räumen und Neuansiedlungen zu ermöglichen, zwingt die Stadt zu einem neuen Gewerbegebiet im Donauried.
→ Industriegebiet Donautal

Unternehmen im Donautal:

Anschütz:ab 1950
Brehm:ab 1950
Krieghoff:ab 1960
Gardena:ab 1964
Schlachthof:ab 1968
Deutz (KHD):ab 1968
Magirus:ab 1973
ratiopharm:ab 1974
1951

SETRA setzt sich durch

Die Idee, selbsttragende Fahrzeugkarosserien zu bauen, war nicht neu. Die Bus-Konstruktion von Otto Kässbohrer war aber weg-weisend und wurde zum Markenzeichen.
25.Februar 1967

Gründung der Universität

Als jüngste staatliche Universität in Baden-Württemberg wurde 1967 die Medizinisch-Naturwissenschaftliche Hochschule Ulm gegründet.
1968

Der Trick mit dem Klick

Die Firma Gardena bringt ein innovatives Stecksystem für die Gartenbewässerung auf den Markt, das heute zum Standard geworden ist
1969

Die Piste gehört uns

Mit dem "PistenBully" bringen die Ulmer Kässbohrer Fahrzeugwerke ein Pistenraupenfahrzeug auf dem Markt, das sich zum Weltmarktführer entwickelt.
1984

Wir gehen online

Der Bundespostminister nimmt die Ulmer Btx-Leitzentrale in Betrieb. Der Online-Dienst gilt als Vorläufer des heutigen Internets.
→Btx - wie funktioniert das?
nach 1985

Wissen schafft Arbeit

Ende der 1970er Jahre liegt die Ulmer Industrie am Boden, zahlreiche Firmen schließen oder bauen Personal ab. Langsam aber bis heute anhaltend nimmt die Idee einer Wissenschaftsstadt Schwung auf.

Forschungs- und Entwicklungszentren in der Wissenschaftsstadt:

1987: Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung (ZSW); Forschungsinstitut für anwendungs-orientierte Wissensverarbeitung (FAW); AEG-Daimler // 2011: Helmholtz-Institut Ulm (HIU) // 2021: Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
ab 1986

Ulms neue Parks

Die Science Parks sind die Fabriken der Ulmer Zukunft. Sie vernetzen Wissenschaft und Wirtschaft, und sorgen für Wohlstand und inter-nationales Flair.
Science Park I: 1986;
Science Park II: 1988;
Science Park III: 2016;
Science Park IV: in Planung
 
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